 
															Licht und Schatten einer einzigartigen Werkstoffklasse
Kunststoffe bedienen komplexeste Anforderungen flexibel, effizient und dauerhaft. Sie sind Garanten unserer Lebensqualität, schonen Natur und Umwelt und helfen bei der wirkungsvollen Abmilderung des Klimawandels und seiner Folgen. Kunststoffe sind wahre Alleskönner. Nicht umsonst nutzt die Natur selbst das Konstruktionsprinzip der Kunststoffe seit der Entstehung des Lebens: Als Biopolymere findet man sie in unzähligen Facetten und für die verschiedensten Aufgaben in allen lebenden Organismen. Ein Umweltproblem ist aus den Biopolymeren nie entstanden: Die Natur versteht es perfekt, ihre Biopolymeren wieder abzubauen und zu recyclieren.
Wie die Biopolymere der Natur kombinieren synthetische Kunststoffe herausragende Eigenschaftsprofile mit äußerst geringem Gewicht, größter Gestaltungsfreiheit und ungezählten Funktionalitäten. Zusätzlich waren sie lange zu niedrigen Preisen sicher verfügbar. So konnten sie sich in nahezu allen Bereichen menschlicher Aktivität zur unverzichtbaren Materialbasis entwickeln.
Allerdings haben wir Menschen in unserer Begeisterung für synthetische Kunststoffe zwar die Rezepturen und Verarbeitungstechniken perfektioniert, lange aber die Frage vernachlässigt, was mit dem Material passiert, wenn seine Nutzungsphase vorüber ist. Heute ist es der über Jahrzehnte in gigantischen Mengen achtlos in die Natur eingebrachte, sehr langlebige Plastikmüll, der maßgeblich für die kritische Sicht auf Kunststoffe insgesamt verantwortlich ist. „Einfache“ Schlussfolgerungen aus dieser Wahrnehmung, wie Forderungen nach dem völligen Verzicht auf Kunststoffe, sind, so verständlich sie auch sein mögen, äußerst gefährlich.
 
															