Über Kunststoffe

Kunststoff – Hoffnungsträger oder Büchse der Pandora?

Licht und Schatten einer einzigartigen Werkstoffklasse

Kunststoffe bedienen komplexeste Anforderungen flexibel, effizient und dauerhaft. Sie sind Garanten unserer Lebensqualität, schonen Natur und Umwelt und helfen bei der wirkungsvollen Abmilderung des Klimawandels und seiner Folgen. Kunststoffe sind wahre Alleskönner. Nicht umsonst nutzt die Natur selbst das Konstruktionsprinzip der Kunststoffe seit der Entstehung des Lebens: Als Biopolymere findet man sie in unzähligen Facetten und für die verschiedensten Aufgaben in allen lebenden Organismen. Ein Umweltproblem ist aus den Biopolymeren nie entstanden: Die Natur versteht es perfekt, ihre Biopolymeren wieder abzubauen und zu recyclieren.

Wie die Biopolymere der Natur kombinieren synthetische Kunststoffe herausragende Eigenschaftsprofile mit äußerst geringem Gewicht, größter Gestaltungsfreiheit und ungezählten Funktionalitäten. Zusätzlich waren sie lange zu niedrigen Preisen sicher verfügbar. So konnten sie sich in nahezu allen Bereichen menschlicher Aktivität zur unverzichtbaren Materialbasis entwickeln.

Allerdings haben wir Menschen in unserer Begeisterung für synthetische Kunststoffe zwar die Rezepturen und Verarbeitungstechniken perfektioniert, lange aber die Frage vernachlässigt, was mit dem Material passiert, wenn seine Nutzungsphase vorüber ist. Heute ist es der über Jahrzehnte in gigantischen Mengen achtlos in die Natur eingebrachte, sehr langlebige Plastikmüll, der maßgeblich für die kritische Sicht auf Kunststoffe insgesamt verantwortlich ist. „Einfache“ Schlussfolgerungen aus dieser Wahrnehmung, wie Forderungen nach dem völligen Verzicht auf Kunststoffe, sind, so verständlich sie auch sein mögen, äußerst gefährlich.

Kunststoffe neu denken – Wandel von Werten und Prioritäten

Ohne weiterhin breitesten Kunststoffeinsatz wird die Menschheit kaum das nächste Jahrhundert erreichen: An Kunststoff führt kein Weg vorbei, soll den großen Herausforderungen durch Klimawandel, Ressourcenverknappung und wachsender Weltbevölkerung erfolgreich begegnet werden. Allerdings muss die Umweltbelastung durch die Kunststoffe schnellstens beendet werden:

  • Unkontrollierter Eintrag langlebigen Plastikmülls in die Natur muss verhindert werden.
  • Das Recyclieren von Altkunststoffen muss viel attraktiver werden.
  • Dafür muss Neukunststoff explizit für das spätere Recycling ausgelegt werden.
  • Der Einsatz problematischer Kunststoffe und Kunststoff-Verbunde muss kritisch überdacht werden, insbesondere wenn sie grundsätzlich schwer zu recyclen sind oder kritische Komponenten freisetzen.
  • Auch der Wechsel zu Polymeren auf Basis nachwachsender Rohstoffe oder zu solchen, deren CO2-Fußabdruck günstig ist, muss stärker in Betracht gezogen werden.
  • Bioabbaubare Polymere können insbesondere dort helfen, wo Recyclingpfade schwierig zu realisieren sind.

Eine sehr sorgfältige Gesamtbetrachtung ist für jeden Einzelfall essenziell: Neben perfektem Eigenschaftsprofil, guter Verarbeitbarkeit und günstigem Preis bei sicherer Verfügbarkeit muss künftig bei der Kunststoff-Auswahl stets dessen Umwelt-Impakt hochrangig berücksichtigt werden. Dadurch werden sich die Kunststoffsortimente verändern, und der umweltfreundliche und nachhaltige Umgang mit Kunststoffen ist schnellstens zu erlernen. Die Zeichen scheinen vielerorts verstanden: Viel bewegt sich im akademischen wie im industriellen Bereich.

Orientierung und Entscheidungshilfen im Wandel

Doch: Sind alle Entwicklungsaktivitäten, Erfolgsmeldungen und Werbeaussagen wirklich belastbar und wirklich nachhaltig? Haben sie speziell für Sie und Ihre Produkte Vorteile? Lassen sie sich überhaupt für Ihre Produkte nutzen? Berücksichtigen sie ausreichend und korrekt die vielfältigen Veränderungen seitens Rohstoffbasis, Produktionsverfahren, Kapazitäten, Kostensteigerungen, veränderlichen Lieferketten oder Recyclingoptionen? Und erfüllen die Alternativen wirklich die zentralen Anforderungen an die Produkte selbst? Viele offene Fragen!

Nicht zu vergessen ist die derzeit immens große Dynamik im Bereich der Möglichkeiten: So führt die rasch wachsende Erkenntnisse und die steigende Zahl der Optionen zu hoher Dynamik solcher Bewertungen selbst. Soll sich eine Umstellung daher wirklich lohnen, muss schon bei der Bewertung und Entscheidungsfindung möglichst weit in die Zukunft geblickt und erwartbare Neuerungen ebenfalls bereits ins Kalkül mit einbezogen werden. Denn unser Anspruch ist, dass Sie nicht in kurzer Taktung immer wieder neu umstellen müssen, sondern zu länger gültigen Vorgehensweisen kommen, die trotzdem stets mit den besten Kunststoff-Lösungen auf dem Markt arbeiten – zum Wohle Ihres Unternehmens, Ihrer Kunden und der Umwelt.

Kunststofflösungen für Ihren resilienten Unternehmenserfolg benötigen höchste Expertise!

Ihre Kontaktanfrage